Umgeben von Wundern
Neulich las ich von einer Ufo-Besatzung, die folgenden Bericht an ihren Heimatplaneten funkte:[1] „Viele Grüße von dem Planeten Erde! Die Bewohner hier heißen Menschen und wundern sich über unser Raumschiff. Sie haben uns ihre Erden-Flugmaschinen gezeigt. Ein bisschen überholt, aber ok.
Doch als wir ein bisschen herumgeführt wurden, kamen wir auf eine Wiese, und sahen etwas ganz Außergewöhnliches. Es sah nicht nur sehr schön aus, sondern war einfach so aus der Erde herausgewachsen. Da hingen rote und gelbe Kugeln daran. Als wir einen Menschen fragten, was das für ein Wunderwerk sei, antwortete er belustigt: „Ach, das ist nur ein Apfelbaum.“
Und dann erklärte er weiter, dass dieses Wunder nicht hergestellt, sondern allein aus dem Boden hervorgesprossen sei. Man könne die Kugeln pflücken, und sie wachsen jedes Jahr von selbst nach! Aber es kommt noch besser: Man kann diese Kugeln sogar essen. Sie haben einen erfrischenden und fruchtig-süßen Geschmack und duften ganz vorzüglich.
Unverständlich blieb uns jedoch, weshalb die Bewohner das nicht berührte. Sie gingen an diesem „Apfelbaum“ vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Scheinbar sind sie dermaßen verwöhnt von solchen Wundern, dass es ihnen gar nicht mehr auffällt. Sie leben in einer Umgebung von tausenden Wundern, aber scheinen blind dafür zu sein.
Wir fragen uns, wer hinter all diesen Wundern steht, welches Wesen sie sich ausgedacht hat. Es muss sehr liebevoll und äußerst kreativ sein. Nun sind wir auf der Suche danach, wie man mit ihm in Kontakt kommen kann.“
[1] Die Idee für dieses geistliche Wort verdanke ich Dr. Arno Schleyer, Worte zum Leben, Oncken 2011, S. 99, mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Pfarrer Martin Gröschel, Ev.-Luth. Kirchgemeinde Mildenau